Für diejenigen, die sich mit Edelmetall-Ton oder Precious Metal Clay (PMC) nicht auskennen, handelt es sich um ein auf Ton basierendes Bastelmaterial aus winzigen Metallteilchen, organischem Bindemittel und Wasser, das wie normaler Ton modelliert und geformt werden kann. Sobald es getrocknet und gebrannt ist, wird es zu einem festen Stück Sintermetall. Edelmetall-Ton kann dann wie jedes andere Metallstück gebohrt, gesägt, bearbeitet und schließlich mit einem Echtheitsstempel versehen werden.

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Wann wurde Edelmetall-Ton erstmals entwickelt?

PMC wurde ursprünglich in Japan im Jahre 1990 von der Firma Mitsubishi Materials Trading Corporation entwickelt. Seit seiner Markteinführung hat sich Edelmetall-Ton zu einer breiten Palette von Produkten entwickelt, die jeweils etwas unterschiedliche Eigenschaften haben. Lesen Sie weiter, um diese Eigenschaften zu vergleichen und mehr über die Vor- und Nachteile jedes Edelmetall-Tonprodukts zu erfahren.

Wir vergleichen folgende Produkte: PMC3, PMC+, PMC Flex und PMC Sterling.

Was ist PMC3?

PMC3

PMC3 ist die wahrscheinlich vielseitigste Version von Precious Metal Clay. Es hat eine lange Trocknungszeit und ist daher ideal für Anfänger, aber im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass es ziemlich klebrig sein kann. Um leichter mit PMC3 umzugehen, sollten Sie Ihre Glasarbeitsfläche und Werkzeuge mit ein bisschen Olivenöl oder Badger Balm bestreichen.

PMC3 kann entweder zwei Minuten mit dem Brenner oder bei niedriger Temperatur im Ofen gebrannt werden. Es eignet sich ideal für die Kombination mit Glas und bestimmten Edelsteinen in Schmuckstücken aus gemischten Materialien. Die Brennschwindung ist gering (ungefähr 10 %), also erhalten Sie nach dem Brennen einen erheblichen Metallgehalt. PMC3 ist ein Feinsilberton, d. h. zu 99 % rein, und kann nach dem Brennen mit dem Feingehaltsstempel für 999er Feinsilber versehen werden. PMC3 ist ein guter Ton für allgemeine Zwecke.

Was ist PMC+?

PMC+

PMC+ ist ein Edelmetall-Ton der zweiten Generation und ein etwas fortschrittlicheres Produkt. Es ist viel trockener und fester als PMC3 und daher perfekt für feine Details und Strukturen. PMC+ ist ein äußerst benutzerfreundlicher Ton, mit dem Sie schöne, knackige Ergebnisse erzielen. Auf der anderen Seite ist es ein Produkt mit viel kürzerer Trocknungszeit. Daher sollten Sie PMC+ nur dann verwenden, wenn Sie an einem bestimmten Design arbeiten, und nicht zum „Spielen“.

Mit 15 % ist die Brennschwindung von PMC+ ziemlich hoch. Dies ist also wieder ein guter Grund, um sich zu überlegen, was Sie mit diesem Produkt machen, da es sich nicht so auszahlt wie andere, vergleichbaren Tonarten. Wie PMC3 kann es sowohl mit Brenner (fünf Minuten) als auch im Ofen gebrannt und danach mit dem Feingehaltsstempel für 999er Feinsilber versehen werden.

Was ist PMC Flex?

PMC Flex

PMC Flex ist eine der fortschrittlichsten Formen von Edelmetall-Ton. Wie der Name verrät, behält es seine Flexibilität auch nach dem Brennen, weswegen es für filigrane Stücke geeignet ist, die unter normalen Umständen zerbrechen können. Es hat eine äußerst lange Arbeitszeit, was wiederum bedeutet, dass es ziemlich klebrig ist (siehe den vorherigen PMC3-Tipp zur Verwendung von Olivenöl oder Badger Balm, um die Klebrigkeit zu vermindern). Zugleich ist es aber die beste Wahl für komplexe Projekte, bei denen eine lange Modellierzeit erforderlich ist.

Von allen getesteten Tonarten hat PMC Flex definitiv die längste Trocknungszeit. Sie müssen daher sicherstellen, dass es vor dem Brennen vollständig getrocknet ist. Idealerweise sollten Sie es über Nacht trocknen lassen oder ggf. in ein Trocknungsgerät stellen. Dieses Tonprodukt kann mit einem Brenner oder im Ofen gebrannt werden und die Brennschwindung liegt bei nur 10 %. Wie PMC3 und PMC + ist dies ein Feinsilberprodukt und kann als solches gekennzeichnet werden.

PMC Sterling

PMC Sterling

PMC Sterling ist ein völlig anderes Produkt und darf nicht mit anderen PMC-Tonen gemischt werden, da es sich im Gegensatz zu reinem Silber um eine Silberlegierung handelt. PMC Sterling besteht wie alle Sterlingsilber-Produkte zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % aus Kupfer. Es kann mit dem Stempel für 925er Silber versehen werden.

Aus der Perspektive des Schmuckherstellers besteht der größte Unterschied zwischen diesem Produkt und den anderen PMC-Tonen darin, dass PMC Sterling nicht mit einem Brenner gebrannt werden darf und stattdessen ein Spezialofen und ein zweistufiges Brennverfahren erforderlich sind. PMC Sterling ist also für erfahrene Schmuckdesigner geeignet (wie in den Anweisungen angegeben: „Für erfahrene Personen sind die Anweisungen einfach“.)

Der Kupfergehalt in PMC Sterling verleiht ihm viel mehr Festigkeit und macht es natürlich noch praktischer (weshalb Sterlingsilber auch entwickelt wurde). Dies wird offensichtlich, sobald Sie mit dem Formen beginnen. Es ist merklich grauer als die anderen Tone und fühlt sich auch schwerer an, wenn das überhaupt möglich ist!

Die Brennschwindung ist die höchste unter allen PMC-Produkten und beträgt 15 % – 20 %. Daher sollten Sie sorgfältig prüfen und planen, bevor Sie mit Ihrer Arbeit beginnen. Die gute Nachricht ist, dass PMC Sterling nach dem Brennen mit Standard-Silberlot gelötet, emailliert, plattiert und grundsätzlich wie jedes andere Stück Sterlingsilber behandelt werden kann.

Welchen Edelmetall-Ton sollte ich verwenden?

Letztendlich hängt die Wahl des geeigneten PMC vom gewünschten Effekt und von Ihrer Erfahrung mit dem Material ab. Nehmen Sie sich Zeit und ziehen Sie die Vor- und Nachteile jedes Produkts in Betracht. Dann sollte es zu keinen erheblichen Fehlern kommen.

Haben Sie schon Lust darauf, mit Edelmetall-Ton in Ihrer eigenen PMC-Schmuckwerkstatt kreativ zu werden? Entdecken Sie das gesamte PMC-Angebot von Cooksongold und vergessen Sie nicht, die richtigen Werkzeuge für die Herstellung Ihrer Schmuckstücke aus Edelmetall-Ton zu besorgen!

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Autor

Laura