Das Polieren und Finishing gehören zu den lohnenswertesten Schritten im gesamten Schmuckherstellungsprozess. Wie bei vielen Verfahren ist das Polieren eine Arbeit, die nicht zu hastig ausgeführt werden sollte. Die besten Ergebnisse werden mit einer methodischen, schrittweisen Vorgehensweise erzielt. Dieser Artikel soll Ihnen alle Finishing-Kennnisse vermitteln, die Sie benötigen, um perfekt aussehende Designs zu kreieren, die von allen, die sie sehen, bewundernde Blicke ernten.

Aufbewahrung von Metall

Es ist wichtig, möglichst viele Kratzer, die während der Lagerung entstehen können, auf Ihrem Rohmaterial zu vermeiden. Eine bewährte Vorgehensweise ist es, Rohmaterial möglichst vertikal mit einer Schutzfolie zwischen jedem Teil zu lagern.

Schleifen

Der erste Schritt in jedem Veredelungsverfahren ist die Vorbereitung des Metalls, indem alle Oberflächenkratzer entfernt werden. Dies erfolgt durch Schleifen. Die meiste Schleifarbeit wird mit einer Reihe von Schleifpapieren in Körnungen von grob bis fein durchgeführt, die nacheinander zum Einsatz kommen, um ein kratzerfreies Finish zu erzielen. Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von Schleifpapier. Die eine kann mit Wasser verwendet werden und wird als nass und trocken verwendbares Schleifpapier bezeichnet. Die andere Art kommt trocken zum Einsatz und wird Schmirgelpapier genannt.

Schmirgelfeilen oder Schmirgelstäbe

Schmirgelstäbe werden verwendet, wenn Sie beim Schleifen etwas mehr Druck ausüben möchten, um den Vorgang zu beschleunigen, oder wenn Sie eine schwer zugängliche Stelle bearbeiten möchten. Sie bestehen aus einem geformten Holzstab mit Schleifpapier, das längs aufgeklebt ist. Die gängigen Formen sind flach, halbrund, rund und dreieckig, und sie werden im Allgemeinen in die Kategorien grob, mittel und fein unterteilt.

Weitere Schleifmittel

Heutzutage ist es möglich, ein wachsendes Sortiment alternativer Schleifmittel zu erwerben, die alle mehr oder weniger flexibel sind, um auch unzugänglichere Stellen zu erreichen. Bänder und Schnüre erreichen die engsten Stellen, während Sie mit Schleifblöcken und Water-of-Ayr-Steinen einen erheblichen Druck ausüben können, um größere Kratzer zu entfernen. Das Aussehen von Polierfeilen ähnelt dem von herkömmlichen Nagelfeilen. Sie enthalten einen flexiblen Schaumkern, der eine höhere Biegsamkeit ermöglicht und dafür sorgt, dass die Feilen angenehmer zu halten sind. Das von Ihnen gewählte Schleifsystem sollte von der Art Ihrer Tätigkeit abhängen und inwiefern es geeignet ist, gute Ergebnisse zu erzielen. Mit der Zeit werden Sie Ihre Favoriten entdecken und was am besten für Sie geeignet ist.

Polierrad

Bims ist ein extrem feines und locker gekörntes Material, das Sie mit einer weichen Bürste und Wasser als sanftes Schleifmittel für Ihr Werkstück verwenden können. Dieses Material eignet sich hervorragend zum Entfetten und kann nach dem Löten zum Entfernen von Oxiden verwendet werden. Darüber hinaus erreichen Sie damit beim Schleifen detailreiche Bereiche. Tragen Sie es auf, indem Sie eine feuchte Zahnbürste in den Bims tauchen und dann damit über das Metall reiben.

Maschinelles Schleifen

Sie können Ihre Arbeiten auch mit Schleifscheiben und Bohrern schleifen, die in Verbindung mit einem Hängemotor, einer handgeführten Bohrmaschine oder einem Werkbank-Poliermotor verwendet werden. Das maschinelle Schleifen muss mit Sorgfalt erfolgen, da das Material dabei schnell entfernt wird. Ohne wachsamen Blick, können Sie daher leicht zu viel Material abtragen. Es empfiehlt sich, beim ersten Mal von Hand zu schleifen und erst zu den maschinellen Optionen überzugehen, wenn Sie etwas mehr Erfahrungen gesammelt haben.

Polieren

Das Polieren sollte unbedingt in zwei Schritten erfolgen. Der erste Schritt ist das Vorpolieren, bei dem eine gröbere Vorpolierpaste (häufig Tripoli) zum Einsatz kommt. Der zweite Schritt ist die Endpolitur mit einer Endbearbeitungsmasse (in den meisten Fällen Polierrot), bei der ein hoher Glanz erzielt wird. Diese beiden Verfahren erfordern leicht unterschiedliche Geräte, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Für ein erfolgreiches Ergebnis müssen sie nacheinander durchgeführt werden. In dieser Tabelle sind die Geräte und Polituren aufgelistet, die Sie für jeden Schritt verwenden können.

Polierpasten

Polierpasten für Edelmetalle werden üblicherweise in festen Blöcken verkauft. Die Textur ist recht fettig. Der Block wird gegen einen rotierenden Polieraufsatz gedrückt, mit dem eine gleichmäßige Schicht aufgetragen wird, die dann zum Polieren verwendet wird. Während Tripoli und Polierrot gute Allzweckpolituren sind, die sich für weichere Edelmetalle eignen, erfordern härtere Metalle wie Platin spezielle Polierpasten, um einen hohen Glanz zu erzeugen. Es ist anzumerken, dass das Objekt zwischen der Vorpolitur und der Endpolitur vollständig mit einem Reinigungsmittel abgewaschen werden muss, um alle Politurreste zu beseitigen und eine Querkontamination zu vermeiden. Ein hoher Glanz wird nur dann erzielt, wenn Politur und Geräte komplett ausgetauscht werden.

Polierwerkzeuge

Ein Werkbank-Poliermotor ist bei Weitem die wirksamste Poliermethode. Zudem eignet er sich sowohl für große Objekte mit einer großen Oberfläche als auch für kleinere Schmuckstücke. Ein großer Motor in der Mitte wird entweder an einer oder beiden Antriebswellen montiert, die wiederum an den Polieraufsätzen befestigt sind und sich bei einer hohen Geschwindigkeit drehen. Die passende Größe für den durchschnittlichen Juwelier ist ein 0,25-PS-Motor (der bei einer Drehzahl von 2800 bis 3000 Umdrehungen pro Minute (U/min) läuft, aber die Kapazität kann variieren und sollte auf Ihre Anforderungen zugeschnitten werden. Poliermotoren erzeugen viel Staub und Schmutz, daher ist ein Absaugmechanismus unverzichtbar. Es sind einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen zu berücksichtigen. Sie sollten also immer genau die Gebrauchsanweisungen lesen.

Hängemotoren/-bohrer

Ein Hängemotor besitzt einen langen, flexiblen Schaft, der über einen aufgehängten Motor mit variabler Geschwindigkeit angetrieben wird. Er wird über ein Fußpedal gesteuert und am Ende des Handstücks können kleine Polieraufsätze in das Spannfutter eingesetzt werden. Hängemotoren können mit einer großen Palette an Bohraufsätzen und Zubehör verwendet werden, eignen sich jedoch nur zum Polieren von sehr kleinen Objekten.

Handdrehbohrer

Diese Bohrer haben die gleiche Größenordnung wie Hängebohrmaschinen, aber der Motor befindet sich hier im Handstück und ist nicht aufgehängt. Sie sind eine kostengünstigere Alternative, haben jedoch eine konstante Drehzahl, die nicht verändert werden kann. Die Aufsätze werden über ein Spannfutter am Handstück befestigt.

Polieraufsätze

Polieraufsätze sind in einer umfangreichen Palette an Materialien verfügbar (wie in der Tabelle zusammengefasst). Die Größen für einen Werkbankmotor reichen von 2“ bis etwa 6“, wobei alle Ausätze in der Mitte ein Loch haben, damit sie an der Spindel befestigt werden können. Die Polieraufsätze sollten immer in der gleichen Richtung an der Spindel befestigt werden, sodass innenliegende Klammern immer zur Maschine zeigen. Das Loch in der Mitte des Aufsatzes ist mit einem Gewinde versehen, damit der Polieraufsatz sicher aufgeschraubt werden kann. Vor der Verwendung sollte ein neuer Aufsatz abgerichtet werden, um lose Fasern und Fäden zu beseitigen. Dazu wird ein mittelscharfes Werkzeug gegen den Aufsatz gehalten (üblicherweise der spitz zulaufende Metallgriff einer alten Feile oder etwas Ähnliches), während er sich auf dem Werkbankmotor dreht. Lose Fasern können sich dann entzünden und danach entfernt werden.

Polieraufsätze für Hängemotoren und Drehwerkzeuge werden am End eines schmalen Schafts befestigt, sodass Sie sicher in das Spannfutter eingesetzt werden können. Polieraufsätze sind wesentlich kleiner als normal große Ausätze. Sie sind in einer breiten Palette verschiedener Ausführungen erhältlich.

Walzenpoliermaschine

Eine alternative Methode zum Maschinenpolieren wird als Trommel- oder Walzenpolieren bezeichnet. Dabei dreht sich eine mit Stahlkugeln und einer Seifenlösung gefüllte Walze mithilfe eines Motors und poliert das Metall bis zu dem gewünschten Finish. Diese Methode ist relativ zeitintensiv, hat aber Vorteile, weil Sie die vorbereitete Walze sich selbst überlassen können, während Sie mit einer anderen Aufgabe fortfahren. Dieses Polierverfahren ist nicht zweckmäßig bei ebenen oder flachen Oberflächen, aber sie eignet sich perfekt für detailliertere Arbeiten und besonders gut für Drahtschmuckstücke. Trommelmaschinen reichen von großen Industrieausführungen bis zu kleinen Modellen mit einer Walze, die sich perfekt für den Hausgebrauch eignen. Sie können mit verschiedenen Arten von Kugeln verwendet werden, um unterschiedliche Finishes zu erzielen.

Werkzeuge für die Handpolitur

Es ist durchaus möglich, Metall ohne den Einsatz von Maschinen zu polieren. In einigen Fällen ist es sogar nicht möglich oder praktikabel, eine Maschine zum Polieren zu nutzen. Daher ist es ratsam, über Zubehör für die Handpolitur zu verfügen.

Polierer

Ein Polierer ist ein spitz zulaufendes Stahlwerkzeug mit entweder gebogenen oder geraden Polierspitzen. Polierer werden im Allgemeinen nach dem Einfassen von Steinen verwendet, um Krappen- oder Krallenfassungen ein poliertes Finish zu verleihen. Sie eignen sich ideal zum Erreichen unzugänglicher Bereiche.

Polierfaden

Der Polierfaden ist eine feine Schnur, die durch Stellen gezogen werden kann, die mit anderen Methoden nicht zu erreichen sind. Polierfäden können zur Erzeugung von Spannung an der Seite einer Werkbank befestigt und straff angezogen werden. Sie können aber auch einfach auf die gewünschte Länge geschnitten werden und durch das befestigte Werkstück gezogen werden. Die Politur wird direkt auf den Faden aufgetragen, kann aber auch mithilfe von Waschbenzin oder Petroleum verflüssigt werden.

Polierstäbe

Im Wesentliche sind dies Holzstäbe mit einer Schicht aus Chamois-Leder, Filz oder Wildleder, die an einem Ende befestigt ist. Sie werden zur Politur von Metall verwendet. Sie können auch ein Stück Chamois-Leder oder ein Wildledertuch verwenden.

Polierpapier

Polierpapier kommt nach nass oder trocken verwendbarem Schmirgelpapier zum Einsatz. Es ist imprägniert und zeichnet sich durch sehr feine Körnungen aus. In absteigender Körnung kann ein hoher Glanz erzielt werden. Am besten wickeln Sie das Papier um einen Holzblock und ändern mit jeder Körnung die Richtung beim Hochglanzpolieren, um ein optimales Finish zu erzielen.

Stahlbürsten

Stahlbürsten oder Satinbürsten funktionieren genauso wie Messingbürsten, bestehen aber manchmal aus beweglichen Fasern. Sie sind in groben bis feinen Körnungen verfügbar und können eindrucksvolle Ergebnisse erzielen. Eine grobe Stahlbürste kann aufgrund der Härte des verwendeten Drahts einen nahezu texturierten Effekt erzeugen. Beginnen Sie also zunächst mit feineren Körnungen, bis Sie mit dem Vorgang etwas vertrauter sind.

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Autor

Laura